Nichts für Paraskavedekatriaphobe

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Passend zum Freitag, den 13. gibt es heute einen kleinen Auszug aus meinem Buch „Man spricht Spanisch“:

[Glück heißt auf Spanisch] „suerte“, das auch „Schicksal“ bedeutet, oder von „buena suerte“, also wörtlich einem „guten Schicksal“. Einen ähnlichen Bezug zu einer höheren Vorsehung stellt auch der lateinische Begriff „Fortuna“ („fortuna“) her, der in der römischen Mythologie der Name der Glücks- und Schicksalsgöttin war. Wem sie lächelt, der kann sich im wahrsten Sinne des Wortes „glücklich“ („afortunado“) schätzen. Ein so genannter Glückspilz heißt auch „Glücks- oder Sonntagskind“, während auf Spanisch umgangssprachlich von „suertudo“ die Rede ist. Betrachtet man einen Glücksfall („golpe de fortuna/suerte“) als unverdient, so hat man Dusel oder Schwein. Im Spanischen gibt es ähnliche Redewendungen, wie „tener chiripa“ oder „tener potra“, die immer etwas Neid beinhalten und auf einen glücklichen Zufall verweisen. Gleiches gilt für den Einwand, jemand habe „mehr Glück als Verstand“ („más suerte que un tonto“).

Eine Häufung von Glücksfällen gilt als Glückssträhne, die bei Spaniern als „racha de suerte“ oder als „buena racha“ gilt. Entsprechend kann man natürlich auch eine „racha de mala suerte“ oder „mala racha“, also eine Pechsträhne, haben. Das Pech leitet sich von der gleichnamigen teerähnlichen Substanz ab, die wohl mit der Hölle assoziiert wurde, aber auf Ruten verteilt ebenfalls zum Fangen von Vögeln diente. Wer den Fängern auf den Leim ging, galt als Pechvogel („desafortunado“). Dazu zählte sicher auch der eine oder andere Unglücksrabe („ave de mal agüero“), der seinen schlechten Ruf vermutlich seiner Farbe und der Assoziation mit Tod und Hölle zu verdanken hat. Der Begriff „Pech“ bildet übrigens eine Ausnahme in einer Reihe von Wortpaaren, in denen ein Wort mithilfe einer Vorsilbe ins Gegenteil umgekehrt wird. Dank einer solchen Zusammensetzung wird „Glück“ zu „Unglück“, „Geschick“ zu „Missgeschick“, und im Spanischen „dicha“ zu „desdicha“, „fortuna“ zu „infortunio“, „gracia“ zu „desgracia“ oder „afortunado“ zu „desafortunado“.

Wer eine Pechsträhne hat, hofft auf das sprichwörtliche Glück im Unglück („suerte en la desgracia“), muss aber auch damit rechnen, dass ein Unglück selten allein kommt oder wie die Spanier sagen: „las desgracias nunca vienen solas“. Wie gut, dass es für jede Lebenslage und Einstellung eine Redensart gibt. Sollte der Spruch „Pech im Spiel, Glück in der Liebe“ („Desgraciado en el juego, afortunado en amores“) wirklich stimmen, dürften Casinos der beste Ort zur Partnersuche sein. Dass manche Spiele tatsächlich Glückssache sind, belegt der Name „Glücksspiel“ („juego de azar“), wobei hier „Glück“ im Sinne von „(blinder) Zufall“ gemeint ist. Dies ist auch beim Glücksrad der Fall, das in Spanien als „rueda/ruleta de la fortuna“ zum Mitmachen animiert. Viele setzen dabei auf ihre vermeintliche Glückszahl („número de la suerte“) und versuchen, Unglückszahlen („números de la mala suerte“) wie der 7 und der 13 aus dem Weg zu gehen. Sollten Sie unter Paraskavedekatriaphobie leiden, wie die Angst vor Freitag dem 13. wissenschaftlich lautet, suchen Sie an diesem Tag einfach Ihr Glück in Spanien – dort fürchtet man nämlich den Dienstag den 13.!

4 KOMMENTARE

  1. André, genial post!

    Me encanta conocer todos los entresijos de frases hechas en alemán.

    Una señorita como yo no debería decir esto pero… Ahora que no nos escucha nadie ;D En español hay otra expresión también para decir “tener chiripa” o “tener potra”: “tener una flor en el culo”!!! Jajaja

    Un saludo desde Deutschland*

    Feliz y suertudo viernes 13 😉

    • Gracias, Elisabeth. Más que un post, es un extracto traducido de mi libro, pero me alegro de que te haya gustado, jeje
      Menos mal que has comentado lo de la” flor en el culo” entre nosotros; por supuesto que mantendré esta confidencia totalmente en secreto 😛

      Un abrazo y mucho “Schwein” también para ti 😉
      André

  2. Estimado André,
    Hace poco que sigo esta página, te cuento…
    Viví durante 9 años en Alemania, tengo una hija que vive allí, luego pasé 3 años mas.
    He querido visitar vuestro traductor de la página, pero supongo que por falta de usuarios, lo habéis tenido que cerrar. Mi relación con Alemania, aún continúa, pues soy miembro de la casa V.D.K., y sigo , por motivos legales, unido a la caja de seguros médicos T.K. , por lo que cada 6 meses me veo obligado a redactar y hablar por teléf0no.
    Te pediría que me dijeses si hay alguna posibilidad de que acceda a las traducciones, pues me es muy necesario.

    P.S.: ” Enhorabuena por los artículos ” Ignacio.

    • Estimado Ignacio:

      Gracias por tu comentario. Hablas de “nuestra página”, pero aquí no hay nadie más que yo. Si con el “traductor de la página” te refieres a la versión en alemán/castellano de mis artículos, puedes cambiar el idioma en la lista desplegable en la parte superior derecha del blog, ya que redacto todos mis artículos en los dos idiomas. Si lo que necesitas es una traducción de algún texto o documento, envíamelo a traductor@alemol.com y te confirmo precio y plazo de entrega, ¿vale?

      Gracias y un cordial saludo,
      André

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